Virtuelle Ausstellung (30. April 2021)

Zu den Frühblühern gehört die Arten der Gattung Stenocactus (früher Echinofossulocactus), die teilweise schon im Februar ihre ersten Knospen zeigen. Dieses Jahr ist es durch den langen Winter deutlich später. Am einfachsten zu erkennen ist Stenocactus coptonogonus mit seinen wenigen Rippen und kräftiger Bedornung. Die anderen Arten sind durch ihre vielen, teils lamellenartigen Rippen gekennzeichnet, die zudem noch sehr variabel sind. Die Bilder von Stenocactus phyllacanthus, die alle aus derselben Aussaat stammen, unterscheiden sich in der Bedornung und Blütenfarbe. Eine Pflanze hat extrem lange Doren und helle Blüten, eine andere dunkle Blüte und kürzere Bedornung. Charakteristisch für alle Arten sind die Blüten mit dunklem Mittelstreifen.

Aus dem Süden der USA (Texas) und Nord- und Mittel-Mexiko kommen die Thelocacteen. Ihren Namen verdanken sie ihrem gehöckerten Pflanzenkörpern (Gr. „thele“ = Warze). Während Thelocactus macdowellii nur im Frühjahr einmal blüht, bringen die anderen Thelocacteen wie Th. lausseri und Th. loydii bis in den Herbst hinein immer wieder Blüten. Die Blüten des Thelocactus lausseri ähneln denen der Stenocacteen, aber dadurch ist er sehr leicht zu erkennen.

Zu den mexikanischen Kleingattungen zählt die Gattung Turbinicarpus. Es sind alles dankbare Pflanzen, die leicht das ganze Jahr hindurch blühen. Die Blüten des Turbinicarpus beguinii var. smithii bilden einen schönen Kontrast zum bewollten Scheitel der Pflanze und den schwarzen Dornen. Nicht ganz so spektakulär ist T. knuthianus mit seinen zarten Blüten.

Eine der größten und beliebtesten Gattung ist Mammillaria, die schon 1822 erstmals beschrieben wurde. Die erste blühende Mammillaria ist häufig M. senilis mit ihren wunderschönen großen roten Blüten, die zudem noch sehr lange halten. Die Pflanzen sind manchmal etwas blühfaul, von mehreren Pflanzen aus einer Aussaat blüht dieses Jahr nur eine und auch nur mit einer Blüte. Reichhaltiger blüht dagegen die sehr schön bedornte Mammillaria perezdelarosa var. andersonii, die einen ganzen Kranz von kleinen rosafarbenen Blüten bildet. Ebenso blühfreudig ist Mammillaria pennispinosa. Die federartige Bestachelung hat zu ihrem Namen geführt.

Disocacteen, zu denen auch die frühere Gattung Aporocactus gehört, wachsen überwiegend in Mittelamerika, es gibt sie aber auch in Mexiko, der Karibik und im Norden Südamerikas. Bei den „Aporos“ gibt es viele Hybriden und Züchtungen. Da ist der korrekte Name schwer zu bestimmen. Später als im letzten Jahr, dafür aber umso reichhaltiger blüht die Aporocactus Hybride. Die ersten Blüten öffnen sich, die Zahl der Knospen insgesamt ist größer als 200. Ebenso reichhaltig (> 50 Knospen), dafür aber mit wesentlich größeren Blüten, blüht Disocactus speciosus.

Aus den Trockengebieten des westlichen Südamerikas stammen die Arten der Gattung Eriosyce. Sie wachsen beiderseits des Andenkammes in Höhen von 0 bis über 3000 m. Erstmals im Alter von 8 Jahren blühen dieses Jahr Eriosyce senilis, die es neben der Form mit schwarzen Dornen auch weißbedornt gibt.

Die Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Catarina in Brasilien sind die Heimat von Notocactus haselbergii (heute zu Parodia gestellt). Sie haben 30 oder mehr Rippen, sehr viele weiße Dornen und orangerote Blüten, die sich wunderbar von den Dornen abheben.

Zu den dankbarsten Kakteen gehört die Pflanzen der Gattung Rebutia. Sie sind auch auf dem Fensterbrett zum Blühen zu bringen. Beheimatet sind die Rebutien in Bolivien und im Nordwesten Argentiniens. Es gibt viele Hybriden. Die Blüten entspringen an der Seite oder Basis der Pflanzen. Ihre Farbe ändert sich, je länger sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Bereits im zweiten Jahr hat die Rebutia walteri die ersten Blüten gezeigt, dieses Jahr sind es sieben obwohl die Pflanze mit knapp 2 cm Durchmesser noch sehr klein ist.

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